Superbude on Tour – die nördlichste Rallye der Welt!

Liebe Gäste,

falls Ihr uns auf Facebook folgt, habt Ihr vielleicht schon einige Fotos der Ostsee-Umrundung von Ben und Volkan in unserem Super-Bulli gesehen. Was es genau mit dieser Tour im Rahmen des Baltic Sea Circle auf sich hat, was Ben und Volkan auf ihrer Reise erlebt haben und warum Fernweh wichtig ist – das alles erfahrt Ihr hier!

29.06_ (4)

Baltic Sea Circle

Beim „Baltic Sea Circle“ handelt es sich um die absolut nördlichste Rallye des Erdballs. Die Tour beginnt für alle Teams in Hamburg, führt über Stockholm, die Lofoten, den nördlichsten Landzipfel am Nordkap, über St. Petersburg und Talinn zurück nach Hamburg. Dabei werden auf einer Strecke von 7500 km in 16 Tagen 10 Länder durchquert – ganz ohne GPS und nur auf Landstraßen. Topmoderne Autos oder Motorräder sind dabei nicht im Rennen – alle Fahrzeuge sind älter als 20 Jahre. Und: der atemberaubende Ritt wird nicht nur durch die fantastischen Landschaften und Begegnungen zur einmaligen Einmaligkeit, sondern auch durch die Jahreszeit: die Rallye beginnt zu Zeiten der Mitternachtssonne, wenn die Nächte hell sind und zur Geisterstunde noch Sonnenlicht über den Horizont lugt.

Das unglaubliche Freiheitsgefühl, das die Mitfahrer in ihren nostalgischen, hübschen Oldie-Fahrgeräten in den weiten Landschaften erleben, soll an die Öffnung des Ostblocks 1989 erinnern. Plötzlich waren die Grenzen offen. Die Autos zu diesen Zeiten sahen noch gut aus und bedeuteten mehr als das heutige Status-Gehabe (vielleicht habt Ihr auch schon bemerkt, dass alle in den letzten Jahre hergestellten Autos so wirken, als hätte jemand sie mit einem überdimensionalen Blasebalg gehörig aufgepustet! Selbst der neue Mini wirkt wie ein mutiertes Riesenbaby).

23_06_3

Wie dem auch sei, beim Baltic Sea Circle fahren die Augenweiden auf 4 Rädern ganz auf sich gestellt durch die Wildnis. Beim Start werden ein paar Zusatzinformationen zu Treffen und Parties auf der Route verraten.

Eine Wohltat!

Die wunderbare Reise soll nicht nur den Mitfahrern Gutes tun, sondern ist gleichzeitig eine Spenden-Sammelaktion: jedes Team richtet auf der Seite betterplace.org ein Spendenkonto ein und sammelt mindestens 750 € für ausgewählte, wohltätige Zwecke. Ob die Teams das Geld selber aufbringen oder mit Hilfe von Parties, Freunden, Familie, Geschäftspartnern oder super Hotels zusammensammeln, ist ihnen überlassen. Die Spendengelder gehen u.a. an die Arche, die Deutsche LebensbrückeDeepwave e.V., und die autonomen Jugendwerkstätten in Hamburg.

25.06_1

Team Superbude

Im Sommer 2017 haben wir einen unserer Superbuden-Bullis mit ins Rennen geschickt. Das Team, bestehend aus Ben und Volkan, ist diese Woche wohlbehalten wieder in Hamburg angekommen. Hier findet Ihr den Erfahrungsbericht der beiden:

Wir haben dieses Jahr an der Baltic Sea Circle Rallye teilgenommen, einer Wohltätigkeitsrallye rund um die Ostsee. Einmal zum Nordkap und zurück. Die Regeln sind einfach: Das Auto älter als 20 Jahre, kein Navi, keine Autobahn. Dazu ist jedes Team aufgerufen Spenden für einen guten Zweck zu sammeln. Wir haben uns dazu entschieden die Movember Foundation zu unterstützen. Eine Stiftung, die es sich zum Ziel gesetzt hat die Gesundheit von Männern nachhaltig zu verbessern. Wir danken an dieser Stelle der Superbude und der Man’s World für ihre großzügige Unterstützung. Und freuen uns natürlich weiterhin über jeden Cent, der uns unserem Spendenziel von 1.000€ näher bringt…

17.06
Hamburg – Kopenhagen
Rallye Start in Hamburg. Ben und Mile fahren die erste Etappe alleine. Großes Fahrerlager und Start mit viel Tam Tam.

18.06.
Kopenhagen – Linköbing
Nach einer Nacht in Kopenhagen und entspanntem Start in den Tag holen mich Ben und Mile vom Flughafen ab. Wir reisen Richtung Stockholm, wo Mile uns am Folgetag wieder verlassen wird. Auf dem Weg besuchen wir einen Autofriedhof. Ein Mann hatte hier über 100 verschiedene Autos aus den 50-60er Jahren gesammelt und sie dann im Wald sich selbst überlassen. Wir schwimmen im See. Die Landschaft sieht aus wie Bullerbü. Weiter Richtung Stockholm. Nacht gibt es nicht mehr richtig. Nur noch Dämmerung. Ben beschwert sich am nächsten Morgen, dass die Sonne um 7.30 Uhr schon auf 11 Uhr steht.

19.06
Linköbing – Stockholm – Östersund
Nach kurzer Nacht fahren wir die 2 Stunden nach Stockholm. Wir bringen Mile ins Hostel. Gehen gemeinsam essen. Kaufen noch ein paar Sachen ein. Wir packen das Auto von drei Leuten auf zwei Leute um. Weiterfahrt. Der Umweg über Stockholm kostet uns Strecke, die wir wieder reinholen müssen. 650 km. Es ist schon 15.00 Uhr. Rallye feiert gefühlt Premiere. Wir treffen die Jungs vom TNC Team auf der Strecke. Die letzten 100km gemeinsam. Wir schlafen auf einem Parkplatz. Schnelle Wurst vom Grill. Ein Bier. Regen. Wir gönnen uns 8 Stunden Schlaf. Die anderen fahren früher weiter.

20.06.17.
Östersund-Stromsund-Lofoten
Wir fahren los. In Strömsund begegnen wir mehreren Teams im Supermarkt. Einer fährt die Rallye zum dritten Mal und empfiehlt uns eine Schotterstraße als Grenzübergang. In Norwegen gibt es wohl hier und da strenge Grenzkontrollen wegen Alkoholeinfuhr. Wir fahren die Route. Die Landschaft immer noch Wahnsinn. Seen. Grüne, satte Wälder. Kiefern, Fichten, Birken. Hügel werden zu Bergen. Wir sehen Schnee. Von überall stürzt das Schmelzwasser in die Seen. Wir passieren die Norwegische Grenze. Ohne Probleme. Wir kommen höher. Die Landschaft wird karger. Steiniger. Nach einer Pause entscheiden wir uns, noch 6,5 Stunden zu fahren und die Fähre um 3.00 Nachts auf die Lofoten zu nehmen. Am Polarkreis treffen wir Team TNC. Ein Team mit einem LT und ein paar Jungs aus Kiel. Alle mit demselben Fährenplan. Wir fahren Kolonne. Es gibt keine Fauna mehr. Die Natur schwarz und weiß. Stein und Schnee. Ein Tunnel ist gesperrt. Wir müssen einen großen Umweg fahren. Die Zeit wird knapp. Der LT kann nicht mithalten. Wir und die anderen beiden Teams fahren jetzt auf Zeit. Rallye Feeling. Jeder Umweg ist eine Bereicherung. Wir fahren Pässe hoch und runter. Unlebendiges Grau wechselt sich mit saftigem Grün. Der Sonnenaufgang wird zu Ihrem Untergang. Die Stimmung bizarr. Drei Autos rasen nachts um zwei durch Norwegen. Niemand auf der Straße. Taghell. Wir kommen rechtzeitig auf die Fähre. Um 7.00 begrüßen uns die Lofoten mit beeindruckender Kulisse. Berge und Meer. Best of both worlds. Wie in Hawaii, nur in kalt. Wir suchen einen Platz zum schlafen und schlafen.

24.06

21.06.17
Lofoten – Lofoten
Nach kurzem Schläfchen in Moskenesenoch kurz einkaufen. Nach Tipp von einem anderen Team noch 3km weiter gefahren. Campingplatz. Duschen. Warm. Zweimal 3 min. Irre. Gutes Essen. Eier Speck, Bohnen, Bier. Anschließend weiter zum Fahrerlager. Kleinen Spaziergang gemacht und alle Autos bestaunt. Grillen. Bier. Sekt. Baden im Eismeer. Sonnenaufgang. Sonnenuntergang. Gleichzeitig. Sommersonnenwende und Riesenfeuer. Um 1.00 Uhr ins Bett. Schlafen bis 10.00

22.06.17
Lofoten – Kvalvik
Nach dem Fahrertreffen und einer Nacht mit viel Schlaf fahren wir gemeinsam mit Team TNC los. Unsere gewählte Route war gesperrt wegen eines Unfalls. Wir fahren einen Umweg. Konvoy mit anderen Teams. Wir vorne dran. 9 Autos hinter uns her. Am Ende noch zu viert. Einen schönen Schlafplatz gefunden. Mit Elchbesuch. Nichts geangelt. Gut geschlafen. Ein wenig krank.

23.06.17
Kvalvik – Nordkapp
Vom Nachtquartier in Kvalvikging geht es nach Lynseidet. Dort mit der Fähre übersetzen nach Olderdalen. Dann weiter die E6 bis nach Sekkemo. Dort einen Platz zum Angeln gesucht. Geangelt. Erfolglos aber glücklich. Die Landschaft wird steiniger. Auf dem Weg zum Nordkap erleben wir beeindruckende Weite und sehen die ersten Rentiere. Wir treffen Team TNC. Wir jagen weiter Richtung Norden. 23.30 erreichen wir unser Ziel, können aber erst ab 1.00 mit dem Auto aufs Gelände. Kurzes Stück zurück. Abendessen. Frieren. Um 1.00 gibt’s Nordkap, Fotos, Sekt. Wir fahren anschließend 40 km zurück und suchen einen Schlafplatz. Es ist 4.00 Uhr und hell. Wie immer.

29.06_ (2)

24.06.17
Nordkap – Ivalo
Nach kurviger und felsiger Strecke und einem weiteren erfolglosen Angelversuch passieren wir die Finnische Grenze. Die Straßen nun: ein Auf und Ab. Schnurgerade. Wir erreichen Ivalo und suchen einen Campingplatz. Team TNC und der LT kommen 15 min später. Wir machen Essen für alle, da wir keine frischen Sachen mit nach Russland einführen dürfen. Auch Bier, Vodka und Apfelwein lassen wir zurück. Über Vodka, Apfelwein, Möhren und Zwiebeln freut sich ein deutsches Ehepaar auf dem Campingplatz. Wir verbringen noch etwas Zeit am See. Um 3.00 geht’s schlafen. Um 7.00 klingelt der Wecker.

25.06.17
Nach kurzer Nacht beginnen wir den Tag um 7.20. Duschen, Frühstücken und Yoga am See. Abfahrt 8.30 Richtung russische Grenze. Einige Teams sind schon da. Passkontrolle in Finnland. Passkontrolle zur Einfahrt zum Grenzposten. Passkontrolle. Passkontrolle. Ausfüllen einiger Papiere zur Einfuhr des Autos. Warten. Passkontrolle. Auto kontrollieren. Passkontrolle. 2 ½ Stunden später sind wir in Russland. Die Landschaft ähnlich schön wie Finnland. Die Straßen in hässlichem Zustand und statt Rentieren sieht man jetzt Müll am Straßenrand. Wir fahren Richtung Murmansk. Essen dort. Schweinezunge. Danach auf die Straße Richtung St. Petersburg. Fahren bis 3.00 nachts. Finden einen Campingplatz. Der einzige in Russland bis jetzt. Viele weitere Teams sind hier gelandet. Nach halb verschlafenem Tag werden wir morgen weiterfahren.

26.06.17 
Kandalaska – Petrozavodosk
Abfahrt gegen 12.00 Wir reisen heute alleine. Keine Lust auf Kolonne. Nach 10 km biegen wir in ein kleines Örtchen ab. Wir sehen russisches Dorfleben. Einfach. Alles sehr einfach hier. Und etwas fremd. Aber am Ende ist es eben ein Dorf. In Deutschland auf dem Dorf ist auch nicht alles normal. Nur die Straßen sind besser. Wir kaufen Obst und Gemüse an einer kleinen Bude. Danach einkaufen im Supermarkt. Fühlt sich an, als wäre die Zeit stehengeblieben. UDSSR und so. Dann weiter die P21 runter. Eintönig. Auf dem Weg noch ein Städtchen am See angeschaut. Die Kultur eine andere. Das Leben ein normales. Wir kochen auf einem Waldweg. Nudeln mit Pesto und Tomate. Um uns viele Mücken. Autan hilft. An der Tankstelle treffen wir aus heiterem Himmel Team TNC und die LT Boys. Wir fahren den Rest zusammen. Es dämmert und zum ersten Mal seit einer Woche geht die Sonne unter. Zwar nur für 2 Stunden. Aber es tut gut.

27.06.17
Petrozavodosk – St Petersburg
Wir haben gegenüber eines Rastplatzes geschlafen. Wieder mit TNC und den LT Boys. Morgens in die Raststätte. Eigentlich nur zum Kaffee holen. Dann freies WLAN. Es wird das Hotel für die Nacht gebucht. Insta. Facebook. Dies Das. Nach zwei Stunden weiter. Ruhige Fahrt. Wir machen Blödsinn an einer Autorampe. Weiter nach St P. Guter Parkplatz. Einchecken. Essen. Andere Rallye Teams in einer Bar treffen. Dann andere Bar. Dann Abhängen bei offener Kofferraumklappe mit Holsten.

28.06.17
St. Petersburg – Kuusalu
Wir starten heute zu zweit und drehen noch eine kurze Runde durch St. Petersburg. Beeindruckende Stadt. Geprägt durch ihre unterschiedlichen Epochen und die Vielfältigkeit des Landes. Und goldene Dächer. Wir verlassen St Petersburg. Sind verloren auf der Karte und finden aber doch den richtigen Weg per Kompass. Wir passieren die Jungs von TNC. Wir halten und hängen mit den coolsten bike kids vom Dorf rum. Das Mädel 17, ein Junge 15 und zwei Boys gerade mal 10. Sie stehen mit ihren Crossmaschinen und Motorollen und freuen sich über das Treffen und viele Sticker. Weiter Richtung Grenze. 6 ½ Stunden dauert der Grenzübergang diesmal. Wir kommen spät am Fahrerlager an. Nutzen die Nacht.

29.06.17
Kuusalu – Riga
Wir starten. Sind verkartert. Kurzer Stop beim Supermarkt. Danach weiter Richtung Riga. An der Lettischen Grenze wollen wir noch einmal ans Meer. Auf uns wartet ein Weg aus großen Steinen. Schilf rechts und links. Die Sonne geht unter. Ein guter Moment. Weiterfahrt nach Riga. Schlafen bei einem Parkplatz direkt am Meer.

25.06_3

30.06.17
Riga – Elk
Wir verlassen unser Nachtlager früh. 8.30. Heutiges Ziel ist Kaliningrad. Das Wetter ist schlecht. Wir müssen viele Kilometer machen. Die Grenze als Risikofaktor. Wir machen Halt am Berg der Kreuze. Ein Hügel mit vielen Kreuzen. Weiterfahrt nach Kleipeda. Fähre zur Kurischen Nährung. Es regnet. Ankunft an der Grenze. Es dauert. Es dauert. Nach einer Weile entscheiden wir uns zur Umkehr. Wir kaufen geräucherten Fisch. Wir fahren. Um Kaliningrad rum. Von Litauen nach Polen. Wir nutzen den Autobahnjoker. Wir fahren bis Elk. Plätzchen im Birkenwald. Feierabendbier. Schlaf.

01.07.17
Elk – Kolbenberg
Wir stehen auf und genießen gemeinsam mit Team TNC unseren schönen Nachtplatz. Gutes Frühstück. Eier, geräucherter Fisch. Brot mit Nutella. Starten die Fahrt gegen 12.00 durch die Masurische Seenplatte Richtung Kolberg. Wir machen Halt in Gradenz. Wir kaufen ein. Viel Wodka als Mitbringsel. Grillzeug für den Abend. Wir fahren weiter 1 ½ Stunden. Finden einen Rastplatz. Wir grillen und essen zu Abend. Dann entdecken wir den Streichelzoo nebenan und füttern Lamas. Weiterfahrt nach Kolberg. 2.00 Uhr. Schlafen.

19.06

02.07.17
Kolberg – Hamburg
Letzte Etappe. Wir brechen auf Richtung Deutschland. Wir müssen Fähre fahren. Die erste, die wir ansteuern ist nur für Einheimische. Bei Ankunft an der zweiten Fähre sieht es nach Wartezeit aus. Das andere Team wird etwas nervös. Es geht aber schnell weiter. Wir passieren einige Touristenorte. Dann die Deutsch-Polnische Grenze. Wir machen wieder Quatsch mit Fotos. Team TNC fährt vor. Wir fahren in Ruhe. Kochen Ravioli im Bus beim Fahren und haben Spaß dabei. Letzter Rastplatz vor Hamburg. Wiedervereint mit Team TNC warten wir auf die LT Boys. Gemeinsam fahren wir Richtung Hamburg. Gegen 16.45 Zieleinlauf. Wir werden erwartet von Familie und Freunden. Seit der deutschen Grenze kommt Wehmut auf. Es fühlt sich eigenartig an, dass jetzt alles vorbei sein soll.

Wir wünschen Euch jede Menge Reisefieber!

Eure Superbude

Nächste Woche geht’s hier im Blog um unser neues, nachhaltiges Klopapier!

1 Kommentar zu “Superbude on Tour – die nördlichste Rallye der Welt!

  1. Yeah, wir haben Euch gesehen, als wir selbst zu den Lofoten und zurück unterwegs waren. Hatten uns schon gefragt, was das für eine krasse Rallye ist und dann aber vergessen nachzulesen. Schön Euch hier wiederzufinden.
    VG, Kati und Ronny

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.