Ein Tag in Hamburg für Liebhaber lokaler Biere

Menschen lieben seit etwa 10 000 Jahren das Bier. In Deutschland werden pro Kopf etwa 100 Liter pro Jahr getrunken. Auf der Bierweltkarte wird die hiesige Liebe zum Bier besonders deutlich: in Deutschland gibt es 1632 Brauereien und 14010 Biere. Zum Vergleich: kein anderes EU-Land hat mehr als 200 Brauereien (jedenfalls nicht, wenn die Briten mit ihren 849 Brauereien aus der EU austreten); im Wodka-affinen Russland gibt es lediglich 8. Wo Ihr einen ganzen Tag lang in Hamburg Euer Bier besonders genießen könnt, verraten wir euch hier!

Morgens

Das perfekte Morgen-Bier

Da wir Euch natürlich nicht zum frühmorgendlichen Alkoholkonsum animieren möchten, empfehlen wir Euch als alkoholfreies Vormittagsbier einen Geniestreich der Kehrwieder-Kreativbrauerei: das „ü.NN“ (über Normal-Null). Bei diesem IPA (India Pale Ale = doppelt gehopftes und normalerweise extrastarkes Bier) handelt es sich hierzulande um das erste alkoholfreie dieser Art. Das „ü.NN“ wird ganz ohne Manipulation mit einer Hefe gebraut, die Malzzucker nicht zu Alkohol vergären kann. Es zeichnet sich durch einen fruchtigen, vollmundigen, orangigen, kräuterigen, hopfigen Geschmack, eine feinporige Krone und die Tatsache aus, dass man es nicht trinkt weil man noch Auto fahren muss, sondern weil man es trinken will. Ein Extra-Tipp: jeden Freitag findet zwischen 10:00h und 18:00h Uhr ein Lagerverkauf in der Kehrwieder-Brauerei statt.

Ein weiteres famoses alkoholfreies Bier ist das Störtebeker Bernstein-Weizen Alkoholfrei. Das ebenfalls aus Hamburg stammende malzig-süße Alkoholfreie eignet sich herrlich als Erfrischung an Sommertagen und als isotonisches, gesundes Getränk für lange Shoppingtage in Hamburg.

Anmerkung: das Baby war am Bierkonsum natürlich nicht beteiligt!

Der passende Ort

Wir empfehlen allen Bierfans, die Nüchternheit des Morgens zum Einkaufen und Herumschnuppern zu verwenden und eines der Hamburger Bier-Epizentren zu besuchen: rund um die Lagerstraße 30, neben dem ebenfalls empfehlenswerten Café Elbgold, unweit der S-Bahn-Station Sternschanze, befinden sich die Ratsherrn Brauerei, der Craft Beer Store und das Braugasthaus Altes Mädchen. Alle drei Läden öffnen Montags-Samstags um 12 Uhr (ihr könnt also direkt nach dem Frühstück bei uns im Superbuden-Kitchenclub dorthin aufbrechen!); im Alten Mädchen ist Sonntags ab 10 Uhr Frühshoppen angesagt.

Mittags

Falls Eure Definition von „Morgen“ ähnlich wie unsere bis circa 14 Uhr dehnbar ist, könnt Ihr getrost schon Mittags das erste Umdrehungs-Bier genießen. Sehr empfehlenswert sind dafür, verbunden mit etwas Bier-Kultur, die nachmittäglichen Führungen in der Hamburger Ratsherrn-Brauerei.

Es gibt dort Führungen für 12,50 € p.P. (60 Min) und für 24,50€ p.P. (105 Min). Hier bekommt Ihr einen Einblick in 1000 Jahre Hamburger Biergeschichte und könnt verschiedene Ratsherrn-Biere verköstigen. Führungen gibt’s übrigens auch für 7 Euro in der Holsten Brauerei, die sich auch unweit der Superbude St. Pauli befindet. Hier könnt Ihr sogar Euer eigenes Bier brauen!

Falls Ihr nun noch weiter Biershoppen möchtet, befindet sich fußläufig noch ein  Bierladen-Juwel: Beyond Beer in der Weidenallee. Einen tollen Bericht über den Laden findet Ihr hier.

Damit das hanseatsche Flair durchgehend durch Euren Biertag weht, möchten wir Euch an dieser Stelle – vielleicht nach einem herrlichen Mittagessen im Deli der Bullerei (direkt neben der Ratsherrn-Brauerei) – eine Hafenrundfahrt empfehlen. Natürlich solltet Ihr dabei ein Astra trinken. Das Astra mag zwar nicht unbedingt das feinste aller Biere sein – aber es ist in Hamburg gewiss das bekannteste und kultigste und sollte bei einem Biertag in Hamburg nicht fehlen.

Abends

Vielleicht ist es nun für Euch schon an der Zeit, zum Abendprogramm überzugehen. Natürlich könnt Ihr Euch nun biertechnisch die Reeperbahn hoch- und runterbewegen – doch falls Ihr Euren Biertag noch ein wenig stilvoller weiterführen möchtet, wäre es nun an der Zeit, das Bierland Hamburg zu besuchen. Hier könnt ihr täglich nach Anmeldung ab 20 Uhr verschiedenste Biere mit fachlicher Anleitung durchprobieren.

Für ein bierseliges Abendessen empfehlen wir Euch Gröningers Baukeller, den Regional-Laden Alles Elbe oder das Braugasthaus Johann Albrecht, wo ihr Bier in 2 Liter-Humpen mitnehmen könnt.

Für das weitere Abend- und Nachtprogramm könnt Ihr auch unseren Bar-Blog auschecken oder hier einige Craft Beer Bars studieren.

Ein letzter Tipp: bis zum 31. Juli findet noch das Duckstein-Festival in Hamburg statt!

Nächste Woche gibt’s hier im Blog unseren Monats-Aufstrich!

Eure Superbude

 

 

4 Kommentare zu “Ein Tag in Hamburg für Liebhaber lokaler Biere

  1. Hallo, Inga, der Blogartikel ist ja ganz nett, und Hamburg lohnt immer wieder, eine Bier-Reise zu machen, aber bitte schreibe doch den einleitenden Absatz komplett um, der ist schlecht recherchiert.

    In Russland gibt es über 300 aktive Brauereien, nicht 8, und viele Länder in der Europäischen Union haben mehr als 200 Brauereien: In den Niederlanden fast 500 (Tendenz steigend), in Belgien über 400, in Frankreich über 600, Italien ist uns Deutschen schon ziemlich dicht auf den Fersen und wird wohl bald 1000 Brauereien haben, selbst Spanien hat mittlerweile rund 700 Brauereien.

    Und die Briten haben seit letzten Jahr mehr Brauereien als Deutschland – auch wenn das mancher deutschen Bierliebhaberin quer runtergeht und sie das am liebsten ignorieren möchte.

    Ich weiß nicht, woher Du Deine Zahlen hast, aber sie sind leider völlig falsch.

    Wie gesagt: Eine Bierreise nach Hamburg lohnt sich trotzdem!

    Mit bestem Gruß,

    Volker vom Brunnenbräu-Blog

  2. Inga Lankenau

    Hallo Volker,
    danke für deinen Hinweis! Meine Daten habe ich hierher:

    http://www.bierbasis.de/biere-nach-laendern (steht auch direkt im Blog, bitte einmal auf Europa klicken)

    und hierher:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_aktiver_Brauereien

    Auf der Bierweltkarte steht, dass Russland 8 Brauereien hat; auf Wikipedia sind es sogar nur 6: (Baltika (gehört sogar eigentlich zu Carlsberg), Heineken Russia, Wjatitsch, Botschkariew, Efes Moskau und Brauerei Ochakovo. Natürlich haben drei dieser Brauereien noch ein paar Fillialen, aber auf 300 komme ich nicht.

    In Bezug auf Großbritannien gebe ich dir recht.
    Zu Italien kann ich nur Zahlen von um die 700 (2016) finden – da hat Deutschland immer noch doppelt so viele – was ich nicht als „dicht auf den Fersen“ betiteln würde – außer, wenn Italien im letzten Jahr seine Brauereizahl verdoppelt hat.

    Könntest du mir einmal deine Quellen nennen? Dann überprüfe ich das noch einmal. Oder wir trinken in der Superbude ein Bier und recherchieren nochmal genauer? 🙂

    Viele Grüße!
    Inga

    • Hallo, Inga, dankeschön für Deine nette und ausführliche Antwort und sorry, dass ich jetzt erst darauf reagiere.

      Jetzt, wo ich Deine Antwort gelesen habe, hat es auch bei mir „klick“ gemacht bezüglich Deiner Quelle. Klar, dass dann die Zahlen nicht stimmen. Bei bierbasis.de sind in der Karte natürlich nur die Braureien erfasst, von denen die Macher der Bierbasis auch schon ein Bier getrunken und in die Basis aufgenommen haben. Und offensichtlich haben die Jungs und Mädels von der bierbasis.de halt in einigen Ländern noch große Verkostungsdefizite (Kunststück, bei den Brauereizahlen, die wir mittlerweile in Europa haben).

      Und auch bei Wikipedia ist es so, dass Sachartikel zwar oftmals hervorragend recherchiert sind, aber Listen von Brauereien immer davon abhängen, ob sich jemand findet, der die Brauereien, die er kennt, auch dort einpflegt. Die echten Spezialisten machen sich diese Arbeit zwar im Grundsatz schon, aber dann nicht bei Wikipedia, sondern in englischsprachigen Informationsportalen, die sich auf Bier spezialisiert haben.

      Das bekannteste davon ist sicherlich ratebeer.com, und dort habe ich auch meine Zahlen recherchiert. Bei den Ländern, deren Bierszene ich gut kenne (insbesondere Polen und Tschechien), stimmen die ratebeer.com Zahlen sehr gut mit den offiziellen Zahlen überein, und so vermute ich, dass auch die anderen Ländern halbwegs zuverlässig erfasst sind. Ganz hundertprozentig geht es ja nie, da gibt es immer Grenzfälle – beispielsweise, ob man eine mittelständische Brauerei, die neben ihrer Hauptbrauerei auch noch ein kleines Versuchs-Brauwerk besitzt, doppelt zählt, oder nicht. Und solche Dinge gibt es oft, siehe bei Euch vor der Haustür Ratsherrn. Die haben eine große Brauerei für ihre Hauptbiere, und eine kleine, zweite, im gleichen Gebäude, für Spezialbiere.

      Langer Rede, kurzer Sinn: Es gibt natürlich nie ganz exakte Zahlen, aber Zahlen, die wenigstens ungefähr stimmen, und das ist – Beispiel – bei Russland 345 Stück. Quelle: https://www.ratebeer.com/breweries/russia/0/169/

      Da sind viele winzige Gasthaus- oder Hinterhofbrauereien dabei, die nur für das eigene Dorf in der Taiga produzieren, aber auch diese sind Brauereien. Unsere deutschen Mini-Brauereien irgendwo in der Provinz sind auch nicht größer.

      Ich hoffe, Du nimmst mir meine „Besserwisserei“ nicht übel, und ich würde mich ebenfalls freuen, die Sache einmal bei einem Bier in der Superbude genauer zu recherchieren. Ich melde mich, wenn ich mal wieder in Hamburg bin!

      Mit bestem Gruß,

      Volker

      • Inga Lankenau

        Hallo Volker,
        danke für diese überaus hilfreichen Infos! Jetzt sind wir alle bestens informiert. Nach dem Blog und der Konversation bekommt man auf jeden Fall Lust, eine Bierverkostungstour durch Europa zu machen! Melde dich gerne, wenn du mal in Hamburg bist!
        Herzliche Grüße zurück
        Inga

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