Madeleine schnackt aus dem Kiezkästchen: die Strandperle

Liebe Gäste,

jeder aus dem feinen Team der Superbuden hat eigene Lieblingsorte in Hamburg. Wir erzählen euch einmal monatlich eine „Kiezkästchen“-Geschichte darüber. So könnt Ihr sowohl die Hansestadt als auch uns etwas mehr kennenlernen. Diesen Monat stellt Madeleine aus der Superbude St. Pauli Euch einen ihrer Hamburg-Lieblingsplätze vor: die Strandperle.

Madeleine ist seit einem halben Jahr bei uns in der Superbude St. Pauli und hat die nordischen Elbstrände sogar einem türkisblau-hellgelben Paradies auf Gran Canaria vorgezogen – was uns sehr ehrt und unserem hanseatischen Stolz an trüben Wintertagen einen willkommenen Aufwind beschert. Madeleines sehr fröhliche Natur hat schon an vielen Orten ihr Wesen getrieben – sie sammelte eine ganze Menge Begegnungen in einer Einrichtung für behinderte Menschen, veranstaltete Events für eine Anwaltskanzlei, jobbte in Tim Mälzers Bullerei und nebenan im aromatisch nach frisch geröstetem Kaffee duftenden Elbgold. Für das Studio Hamburg castete sie Komparsen – zum Beispiel „30 tätowierte, harte Typen für das Großstadtrevier“. Nach einem halben Jahr auf Gran Canaria kehrte sie wieder in den Norden zurück und begrüßt nun selbst im Winter bei uns die Gäste, als würde die Sonne bei 29 Grad über die gelben Superbudenwände flimmern oder als hätte ihr soeben ein freundlicher Mensch eine Obstschale samt dem Eis ihrer Träume auf den Thresen gestellt.

Madeleines Hamburg-Empfehlung für Euch, liebe Superbuden-Gäste, ist eine >Fährenfahrt und ein Elbstrandspaziergang zur >Strandperle, der „Mutter aller innerstädtischen Beachklubs“. Seit über hundert Jahren werden direkt am Elbstrand, wenige hundert Meter vom Museumshafen Övelgönne und nur wenige Meter vom Wasser entfernt, Erfrischungen an lange Gästeketten gereicht. Was zunächst mit Milch begann, führte bald zu Bier. Den heutigen Namen erhielt die „Strandperle“ 1973.

Die Strandperle in der Woche um neun Uhr morgens
Die Strandperle in der Woche um neun Uhr morgens

 

Die Strandperle ist laut Madeleine nicht nur im Sommer ein besonderer Ort. Vielmehr steht der Besucher des beliebten Ausflugsziels an heißen Tagen häufig vor dem Problem, dass sich die Empfindung breit macht, man müsse durch ein Püree aus eigentlich nicht zu verachtenden Zutaten wie Aperol Spritz, Bismarckhering, Zwiebelringen, Apfelmayonnaise, Kinderpasta, geschmorten Zucchini und übermäßig hoch gestapelten Leuten waten. Wer Glück hat, bekommt mit seinem mühsam ergatterten, beim Stolpern über Hunde und Kinder halb vergossenen Frischegetränk einen der begehrten Sitzplätze im Sand und freut sich darüber, bis einer der 50 Hunde zu buddeln beginnt, die Durchgehgasse in stiller, unvorhersehbarer Übereinkunft verlegt wird oder die Flut kommt.

Im Winter kann es dagegen tatsächlich Abende in der Strandperle geben, die eine ganz andere Magie haben. Wenn die Tage früh verschwinden, beginnen die Lichter des Hamburger Hafens natürlich aufzuglimmen. Die enormen Containerschiffe werden von stark motorisierten Lotsen in einem spektakulären Manöver in den Waltershofer Hafen dirigiert, was eine bombastische Anmut in sich birgt und in manchem musischen Betrachterkopf ein geigenbetontes Begleitorchester aufspielen lässt. Man könnte meinen, dass die Strandperle an ebendiesem Ort errichtet wurde, um dieses Manöver Tag für Tag mit Publikum zu zelebrieren.

Das Hafengeschehen gewinnt in der winterlichen Dunkelheit eine unermessliche Mystik. Dazu reicht die Strandperle Decken, Nahrung und Glühwein. Für unsere abenteuerlustigen Gäste ist zu empfehlen, nach dem Strandperlenglühwein noch ein wenig stadtauswärts durch die Övelgönne oder am Elbstrand entlang zu schlendern, heimlich am Vorgartenlavendel der ehrbaren Kapitänshäuser zu riechen, Strandgut zu sammeln und die bizarr geformten Weiden zu besuchen, in denen man unvergleichlich gut in einer Hängematte baumeln kann.

majestätischer Nachtbesuch der Queen Mary
majestätischer Nachtbesuch der Queen Mary

Wir wünschen Euch, dass ihr dieses Hamburgsahnehäubchen für Euch entdeckt!

Herzlichst,

Eure Superbude

 

 

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