verzaubert Bilder betrachten - die Matte des Monats für die Kunst.

„Verzauberte Zeit“ gewinnt unsere Monats-Matte!

Momentan ist eine absolut zauberhafte Ausstellung selten gesehener, postimpressionistischer Werke in der Hamburger Kunsthalle zu bestaunen. Hier hängen um die 200 Malereien großer Meister wie Paul Cézanne oder Vincent van Gogh, von denen einige Hauptwerke weltbekannt sind – doch diese Sammlung beinhaltet Meisterwerke, die selten auf Reisen gehen und bisher wohlbehütet, mit Geheimnis und Zauber ummantelt, in der Privatsammlung einer Schweizer Villa geborgen waren…

Ursprünglich war der Besuch der legendären Sammlung in der Villa Flora in Winterthur ein Privileg, das nur Freunden der Familie, Künstlern und Kunsthistorikern gegeben wurde. Seit 1995 sind die Werke jedoch der Öffentlichkeit zugänglich. Da die Stadt Winterthur zur Zeit sparen muss, hat diese außergewöhnliche Sammlung eine lange Tour durch verschiedene Museen vor sich – mit einem Gastspiel bei uns in Hamburg.

Die Eheleute Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler kauften zwischen 1906 und 1936 mit großem künstlerischem Verständnis Werke des Postimpressionismus – darunter Gemälde von Auguste Renoir, Félix Vallotton, Paul Cézanne, Vincent van Gogh und Édouard Manet. Das Kunstverständnis des Sammlerehepaares war äußerst modern und avantgardistisch – sie beschäftigten sich nicht mit etablierten Werken, sondern unterstützten Künstler ihrer Gegenwart und waren mit den meisten von ihnen eng befreundet.

Die Villa Flora in Winterthur diente als Sammlungs- und Versammlungsort der Kunst. Hier trafen sich die Hahnlosers mit Bonnard, Vallotton, Maillol, Manguin und vielen anderen,  inspirierten einander und diskutierten über neue Wege der Kunst.

Die Postimpressionisten schufen Werke von außergewöhnlicher Strahlkraft und Farbintensität. Sie arbeiteten häufig mit Primärfarben und begannen, die Perspektive zugunsten einer grafischeren, flächigeren Bildstruktur aufzugeben. Auch thematisch entfernten sie sich von klassischen Motiven. So wurden Alltagsszenen und -Gegenstände, unprätentiöse Landschaften, aber auch Großstadtmomente und politische oder gesellschaftskritische Aussagen auf der Leinwand festgehalten.

Ein Beispiel hierfür ist das in der Ausstellung präsentierte Werk „la Blanche et la Noire“ („die Weiße und die Schwarze“) von Félix Vallotton. Man sieht – vor einem prächtig türkisfarbenen Hintergrund, der gemeinsam mit dem intensiven Blau der Kleidung in einen wunderbaren Kontrast mit einer leuchtenden Kopfbedeckung in Orange steht – eine weiße, nackte Frau. Sie wird von einer bekleideten, rauchenden, dunkelhäutigen Frau abschätzig beäugt. Das Bild ist gleichzeitig ein für die damalige Zeit skandalöser Rollentausch von Machtverhältnissen und eine Anspielung auf Édouard Manets „Olympia“ – ein ebenfalls zu seiner Zeit skandalöser Akt.

Die Superbude empfielt allen Gästen, sich diese einmalige Ausstellung nicht entgehen zu lassen.  Selbst für mäßig Kunstinteressierte wird eine derartige Ansammlung großartiger Werke sicherlich eine Faszination wecken – denn nicht nur die Werke an sich, sondern auch die Atmosphäre des Aufbruchs und der wie von einem Brennglas auf die Villa Flora gerichtete Zeitgeist werden momentan in der Hamburger Kunsthalle zum Leben erweckt.

Der Pariser Kunsthändler Ambroise Vollard sagte damals zur Sammlung der Villa Flora: „Unsere ganze moderne Kunst ist hier vertreten!“. Wo die gesamte Kunst vertreten ist, sollte man auch selbst vertreten sein.

Wir empfehlen Euch also wärmstens die „Verzauberte Zeit“, verleihen ihr unsere Supermatte des Monats und hoffen, dass Ihr auch bei uns in den Superbude eine verzauberte Zeit haben werdet!

Eure Superbude

PS: in unserem nächsten Blogbericht am kommenden Dienstag stellen wir Euch unsere Mitarbeiterin des Monats April vor!

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